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Ratgeber + Fragen zur Pflege 

Nie wieder Krieg! Die Verirrten in unser Gsellschaft (Januar 2023)

In unserem „Informationszeitalter“ bewegen sich die Dinge schneller und schneller und vor allem eigendynamisch. Politische Entscheidungen sind nicht nur kurzfristiger sondern vor allem kurzsichtiger geworden. Um zu verstehen, was vor sich geht, muss man aber größere Zeiträume überblicken können, als das bei den heutigen Deutschen üblich ist. Wer die Geschichte der letzten 150 Jahre präsent hat, der kann den Versuchungen der Zeit und den Verlockungen der verdrehten intellektuellen Narrative gegenüber leicht widerstandsfähig sein. Es geht um Selber-Denken. Es geht um gereifte Urteilsfähigkeit und Urteilskraft.

Lassen wir die 150 Jahre mal beiseite und beginnen wir mit dem Jahr 1941.

Wir wissen aus der Geschichte, dass die Sowjetunion 1940 und Anfang 1941 alles getan hat, um den Ausbruch des Krieges zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Dazu gehört auch, dass man buchstäblich bis zur letzten Minute versuchte, den potenziellen Angreifer nicht zu provozieren, indem man die notwendigsten und naheliegendsten Schritte zur Vorbereitung auf die Abwehr des unvermeidlichen Angriffs nicht durchgeführt oder aufgeschoben hat. Und die Schritte, die schließlich unternommen wurden, waren katastrophal verspätet. Infolgedessen war das Land auf den Einmarsch Nazi-Deutschlands, das am 22. Juni 1941 ohne Kriegserklärung Russland angriff, nicht  vorbereitet.

Die Nazi-Deutschen, also unsere Väter, Großväter und Urgroßväter, führten vor dem Überfall auf Russland seit September1939 Krieg. Warum sie im Juni 1941 Russland überfallen haben, auf diese Frage erhielt ich von denen, die den Krieg überlebt hatten und aus Kriegsgefangenenlagern zurückkehrten, nie eine Antwort. Mein Vater, meine Onkel und andere nähere Verwandte waren Teil des rassistischen verbrecherischen Vernichtungsfeldzugs der Deutschen, der schätzungsweise 27 Millionen Sowjetbürgern den Tod brachte. Wie viele Menschen die vorhin Genannten selbst auf dem Gewissen hatten, lässt sich nur erahnen. Sicherlich Hunderte, realistischer ist: Tausende. Sie verletzten und töteten nach Kräften in den fürchterlichen Schlachten um Charkow, Kursk, vor Kiew, Budapest und schließlich in Österreich Menschen aus dem Vielvölkerstaat Sowjetunion, darunter nicht nur Russen, unter anderem auch Weißrussen und Ukrainer. Für meinen Vater waren sie „slawische Untermenschen“. 27 Millionen Ermordete, fast fünf Mal mehr Tote, als der Holocaust forderte. Und es hätten sogar noch mehr sein sollen:


Wir sollten das Töten nicht noch einmal unterstützen.

Damals, in den Fünfzigern, fragte ich meinen Vater, der aus dem großen Krieg gegen Russland nicht zurückgekehrt war, oft, warum er an eben diesen Krieg teilgenommen habe. Warum er den NS- und SS-Verbrechern vertraut und diesem Pack gefolgt sei. Denn die hätten doch nur ihre eigenen  verbrecherischen und mörderischen Interessen im Kopf gehabt und ihn und Millionen seinesgleichen benutzt und als letzten Dreck behandelt, um die Mordgedanken in ihren Köpfen in die Tat umzusetzen. Und zu guter Letzt waren sie doch aus Russland gejagt und ebenfalls zu Millionen in einen sinnlosen Tod getrieben worden.

Bei all dem habe er gegen fremde Menschen gekämpft, die ihm nie etwas Böses angetan hatten - und er und all die anderen untertänigen und urteilsunfähigen Deutschen  hätten diesen fremden Menschen, die er nie kennen gelernt hatte, schwerste Schäden zugefügt. Das müsse doch mit geistiger Umnachtung zusammenhängen, fragte ich ihn. Sie hätten verbrannte Erde hinterlassen. Und, um ihn  aus der geistigen Umnachtung heraus zu holen, nannte ich ihm die nackten Zahlen über den großen Brand im Osten: 28 Millionen zivile und militärische Todesopfer hatte die Sowjetunion zu beklagen. 31.000 Fabriken wurden in Schutt und Asche gelegt; dazu 65.000 Quadratkilometer Gleisanlagen; 2.900 Maschinen und Traktorstationen; 20 Millionen Schweine; sieben Millionen Pferde; 17 Millionen Rinder; sechs Millionen niedergebrannte Gebäude, die wiederum 25 Millionen Menschen ohne Obdach buchstäblich im Regen stehen ließen; 40.000 Krankenhäuser; 84.000 Schulen; 43.000 öffentliche Bibliotheken. Alleine im kleinen Weißrussland verschwanden 209 Städte einschließlich der Hauptstadt Minsk komplett von der Erdoberfläche.
Die Russen haben uns Deutsche von der NS-Herrschaft befreit!
Nicht die Amerikaner. Die Amerikaner stiegen erst 1944 in den Krieg ein, als  klar war, dass die Deutschen den Krieg längst verloren hatten und die Russen vor den Toren Berlins standen. Warum die Amerikaner und die Briten im Frühjahr 1945 dennoch unsere Städte zerstörten und Zivilisten mit Bomben und Napalm ums Leben brachten, ist ein ungelöstes Geheimnis.

Als 1989/90 die Russen uns unsere Wiedervereinigung ermöglichten, hätten wir sie zu unseren wirklichen Freunden erklären müssen. Wir haben es nicht getan! Warum nicht? Ist es deswegen, weil die US-Amerikaner den Kriegszustand mit uns Deutsche noch immer pflegen und sich einem Friedensvertrag verweigern?

Wer aus der Geschichte nichts lernt, ist bereits tot, bevor er gelebt hat.

Dabei könnten wir aus der Geschichte lernen, wie wir die Zukunft besser machen. Aber das wollen die Deutschen allem Anschein nach nicht.Mein Vater hat mir übrigens nie geantwortet. Er konnte es nicht. Er war ja tot. Im Februar 1945 auf dem „Feld der Ehre“ gefallen. Wessen „Ehre“?
Unsere Väter haben den Nazis, den NS-Verbrechern in unserem Land vertraut. Leider! Wir sollten das nicht mit Blick auf die Nazis und Faschisten in der Ukraine wiederholen.

Streben nach Frieden im Sinne des Philosophen Karl Jaspers:

„Friede ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich. Daher ist die Unwahrheit das eigentlich Böse, jeden Frieden Vernichtende: die Unwahrheit von der Verschleierung bis zur blinden Lässigkeit, von der Lüge bis zur inneren Verlogenheit, von der Gedankenlosigkeit bis zum doktrinären Wahrheitsfanatismus, von der Unwahrhaftigkeit des einzelnen bis zur Unwahrhaftigkeit des öffentlichen Zustandes.“

Gerd Heming
Januar 2023



Häufig gestellte Fragen


1. Was im Falle von Pflegebedürftigkeit zu tun ist: 


- Stellen Sie im Falle von Pflegebedürftigkeit bitte sofort einen formlosen Antrag auf “Leistungen aus der Pflegeversicherung” bei Ihrer Pflege-/Krankenkasse. Die Leistungen werden nur vom Tag der Antragstellung an (rückwirkend) gezahlt


- Bedenken Sie, dass die Pflegekasse erst nach Ihrer Antragstellung den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit beauftragt.


- Bedenken Sie, dass die Gutachter des MDK von Ihrer Pflegekasse beauftragt werden und somit als "verlängerte Arme" Ihrer Pflegekasse gelten.
- Bedenken Sie ferner, dass insofern ein wirklich "neutrales Gutachten" durch den MDK nicht zweifelsfrei gegeben ist.


Prägen Sie sich ein, dass Sie ein freier Mensch einer freien, demokratischen Gesellschaft sind und daher nicht "automatisch" die Entscheidungen des MDK oder Ihrer Pflegekasse hinnehmen müssen.


- Denken Sie bei der Antragstellung daran, den Tag schriftlich festzuhalten, an dem Sie den Antrag gestellt haben. Es ist Ihr Geld, um das es geht. Lassen Sie sich den Tag der Antragstellung von Ihrer Pflegekasse schriftlich- Führen Sie ein Pflegetagebuch! Tragen Sie dort jede Minute - buchstäblich jede Minute - ein, die Sie für die Pflege Ihres pflegebedürftigen Angehörigen, Partners, Freundin oder Freundes aufwenden. Nur dann können Sie dem Gutachter des MDK und Ihrer Pflegekasse bewusst und bestimmt entgegentreten. Bedenken Sie dabei, dass Ihre Pflegekasse und die Gutachter des MDK unter dem "Wirtschaftlichkeitsgebot" stehen. Sie werden immer versuchen, die von Ihnen festgestellten Pflegezeiten zu kürzen. Setzen Sie sich notfalls mit dem Bund der Pflegeversicherten in Verbindung.


 - Viele Pflegebedürtige zeigen, wenn sie vom MDK "begutachtet" werden, eine ungewöhnliche Vitalität und Leistungsfähigkeit. Sie empfinden diese Situation als Ausnahmesituation. Sie zeigen unter Umständen Fähigkeiten, die sie unter Alltagsbedingungen nicht, bzw. nicht mehr besitzen. Weisen Sie den Gutachter darauf hin - und lassen Sie sich schriftlich bestätigen, dass Sie darauf aufmerksam gemacht haben.


- Fragen Sie den Gutachter oder die Gutachterin nach deren beruflicher Qualifikation. Ein qualifizierter Gutachter wird Ihnen die Antwort nicht verweigern. Für Sie ist wichtig zu wissen, ob der Gutachter etwa eine orthopädische oder psychiatrische Ausbildung genossen hat. Ein ausgebildeter Orthopäde wird kaum die Qualifikation besitzen, innere Erkrankungen sachlich angemessen zu diagnostizieren. Umgekehrt gilt das ebenso. Eine gynäkologisch ausgebildete Ärztin wird zum Beispiel eine Verletzung des vierten Lindenwirbels kaum sachlich diagnostizieren können.


- Wenden Sie sich im Zweifelsfall an den Bund der Pflegeversicherung. Allerdings dürfen wir Sie aus rechtlichen Gründen nur als Mitglied individuell beraten.


.Pflegestufen sind überflüssig und ungerecht:


Aus: Evaluation der Orientierungswerte für die Pflegezeitbemessung; Forschungsbericht BMG, Nov. 2000.


"Jeder Pflegehandlung liegt ein Pflegeprozess zugrunde, den wir in Prozessschritte untergliedert haben. Im einfachsten Fall sind das die drei Pflegephasen: Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung.


Pflegeprozesse haben keine nennenswerten zyklischen Wiederholungen, wie sie für viele Prozesse in Fertigungs- und Dienstleistungsbetrieben typisch sind. Bei den meisten Pflegehandlungen kommt es zu einem ständigen Wechsel zwischen unterschiedlichen Aktivitäten, teilweise auch für die Pflegeperson unvorhersehbar. Eine Pflegehandlung, die morgens ausgeführt wird, kann einen Bruchteeil oder ein Mehrfaches an Zeitaufwand bedingen, wie die gleiche Pflegehandlung, die am Abend des gleichen Tages anfällt. Die Folgen dieses Sachverhalts sind:


- es gibt zahlreiche Varianten von Pflegeprozessen zur gleichen Pflegeverrichtung, und


- für Pflegehandlungen, die zur gleichen Pflegeverrichtung erfolgen ("genauso heißen"), können gravierend unterschiedliche Zeitbedarfswerte anfallen."Klicken Sie einfach in den Text, um diesen zu bearbeiten. Überschreiben Sie den Text nach Ihren Wünschen und wählen Sie dabei Ihre individuelle Schriftart und -farbe aus.

Oder wählen Sie über "Inhalte einfügen" interessante Module aus, die Sie an die gewünschte Stelle positionieren können. 


"Die Leistungen bei Pflegebedürftigkeit können mit den Orientierungswerten kaum abgebildet werden. Korridorwerte, die nach den empirischen Werten gebildet würden, müssten so breit sein, dass sie wiederum nicht zu einer Vereinheitlichung führen könnten. Darüber hinaus berühren die empfohlenen Zeitkorridore nur einen geringen Teil der erforderlichen Pflegehandlungen, weil sie nur eine Hilfeform beinhalten. Außerdem kann diese Hilfeform auch nicht so präzise und trennscharf definiert werden, wie dies erforderlich wäre."


Daher verfehlen die bisherigen Begutachtunsweisen des Medizinischen Dienstes (MDK) ihr Ziel. Durch den Einsatz von Zeitkorridoren ist die Begutachtung von Pflegehandlungen ungerecht, da sich hinter den Überschriften von Pflegehandlungen sehr unterschiedliche Einzelhandlungen verbergen. Der Bund der Pflegeversicherten fordert daher, die Pflegebedürftigkeit neu zu definieren, da in einem Zeitkorridor nicht einmal die Hälfte aller gemessenen Zeiten fällt. "Sollten 80 Prozent der erwarteten Werte in einem Korridor erfasst werden, dann müsste dieser zehn bis vierzig Minuten umfassen. Diese breiten Streuungen fanden sich bei nahezu allen in den Begutachtungsrichtlinien definierten Pflegehandlungen. Begutachtungsgerechtigkeit kann dann mit den alten Richtwerten keinesfalls erreicht werden". Pflegehandlungen sind im Detail sehr heterogen. Sie unterscheiden sich nicht nur von Fall zu Fall, sondern auch von Situation zu Situation.


Pflegemaßnahmen müssen daher immer vom Zustand des Pflegebedürftigen ausgehen. Es wäre viel sinnvoller, den Zustand des Betroffenen genau und differenziert zu erfassen, um dann einen individuellen Pflegeplan zu erstellen und die einzelnen Pflegeschritte festzulegen. "In der derzeitgen Definition von Pflegebedürftigkeit im § 14 des SGB XI wird Pflege immer nur als handwerkliches Tun ohne Anlass und Ziel angesehen. Art und Intensität der Pflegebedürftigkeit lassen aber viel besser durch geeignete Assessment-Intrumente abbilden als mit Zeitwerten. Dem Assessment-Verfahren hat die Erstellung eines individuellen Pflege- und Heilplanes zu folgen. Nur so kann darauf hingewirkt werden, die "Pflegebedürftigkeit zu überwinden, zu mindern sowie eine Verschlimmerung zu verhindern" (§ 5 SGB XI). Auf diese Weise ließen sich auf der einen Seiten die Prozessqualität der Pflege verbessern, auf der anderen Seite ließen sich (auch mittels eines Barecode-Verfahrens) auf der Kostenseite sozusagen als "Zugabe" fortwährend auflaufende Kosten zum Nutzen der Gesamtheit der Pflegeversicherten einsparen.

Gerd Heming (Vors.)